SV Überroth - FC Oberkirchen 2:1 (0:1)

 

18. Spieltag

SV Überroth - FC Oberkirchen  2:1 (0:1)

 

Bei frühlingshaftem Kaiserwetter konnte der SVÜ gegen den Aufstiegsaspiranten aus Oberkirchen einen gelungenen Start ins neue Fußballjahr feiern, obwohl man zu Beginn höchstselbst für die einzigen Wolken am strahlend blauen Himmel gesorgt hatte.

Nach dem verheißungsvollen Sieg zum Vorbereitungsabschluss in Baltersweiler schlug das Personalpendel bei den Hausherren in beide Richtungen aus. Zwar fielen Bastian und Matthias Backes aus, aber neben dem wiedergenesenen Kapitän Maximilian Dörr standen Trainer Timo Hinsberger glücklicherweise auch Peter Jaumann und Christian Kirsch für die richtungsweisende Partie zur Verfügung. Diese begann für die Bohnentalkicker jedoch denkbar unglücklich: Nachdem Yannic Sick auf der einen Seite die Führung knapp verpasste, gelang sie auf der anderen Seite einem Gästestürmer, für den eine weite Flanke aufgrund von Zuordnungsproblemen in der Defensive zur maßgenauen Vorlage wurde. In der Folge agierte der SVÜ zu zaghaft und verunsichert für den Abstiegskampf. Über eine gewisse geistige Frische hinaus ließen die Blau-Weißen zum Teil auch die taktische Disziplin vermissen. Die resultierende Unordnung spielte den dynamischen und offensivstarken Gästen in die Karten. Da der frühe Rückschlag der Mannschaft jedoch zumindest nicht die Einsatzbereitschaft geraubt hatte, konnten weitere Gegentreffer mit vereinten Kräften und dank mehrerer Müller-Paraden verhindert werden. Allerdings leistete man sich nach Ballgewinnen immer wieder rasche Fehlpässe. Fehlende Anspielstationen und mangelnde Ruhe am Ball wechselten sich ab, so dass ein geordnetes Offensivspiel meist schon im Keim erstickt wurde. Erst durch beherzte Einzelleistungen gelang es der Hinsberger-Elf, selbst für Entlastung und Torgefahr zu sorgen. Jannick Heinrich und Yannic Sick gingen hier zwar voran, blieben zunächst allerdings ohne zählbaren Erfolg.

Nach dem Seitenwechsel blieb Oberkirchen spielbestimmend, konnte sich aber nicht mehr so häufig offensiv in Szene setzen. Das war vor allem dem energischeren Abwehrverhalten und einigen taktischen Veränderungen des SVÜ geschuldet. Mit der Einwechslung von Marcel Haupenthal und Christian Kirsch nahmen auch die eigenen Offensivbemühungen zunehmend Fahrt auf. Vor allem der zwischenzeitlich in den Sturm beorderte Jannick Heinrich konnte nun im Zusammenspiel mit den vorgenannten immer wieder für Gefahr sorgen. Schließlich erzielte er auch nach einem entschlossenen Solo, in dessen Verlauf er je einen Gegenspieler dribbelnd, sprintend und liegend abschüttelte, mit einem satten Rechtschuss ins kurze Eck den Ausgleich und läutete damit die Wende ein. Der FCO hatte es verpasst, die knappe Führung auszubauen und die Partie zu entscheiden. Nun kippte das Spiel mehr und mehr zugunsten der Hausherren, die sich nach dem späten Weckruf in der Schlussphase der Begegnung mit dem Rückenwind dieses psychologischen Vorteils leichter taten als die Gäste. Dass die Hinsberger-Elf zuvor im Spiel geblieben war, lag nicht zuletzt am kämpferischen Yannic Sick, der in nur 90 Minuten die Evolution vom jagenden Stürmer zum sesshaften Verteidiger stufenweise vollzog und mit dieser Vielseitigkeit gut und gerne als unehelicher Sohn von Philipp Lahm und Kevin Großkreutz durchgegangen wäre. Wenige Minuten vor dem Ende konnten die Bohnentalkicker tatsächlich noch den umjubelten Lucky-Punch landen: Nach Zuspiel von Marcel Haupenthal schüttelte der unermüdliche Jannick Heinrich an der Strafraumgrenze seinen Bewacher ab und hielt drauf. Den wuchtigen Schuss konnte der Gästekeeper nicht kontrolliert parieren. Christian Kirsch reagierte mit der Schlitzohrigkeit eines Christian Kirsch, schob eiskalt ein und belohnte sich damit für den Trainingsfleiß und die eiserne Abstinenz der jüngsten Vergangenheit.

Die verbleibenden Minuten bis zum Abpfiff überstand die Hinsberger-Elf unbeschadet, so dass am Ende ein ebenso dreckiger wie wichtiger Arbeitssieg stand. Im Abstiegsduell beim SV Namborn am kommenden Wochenende muss sich der SVÜ jedoch steigern, um sich im Kampf um den Klassenerhalt weiter Luft zu verschaffen.

 

Startelf:

Jochen Müller - Maximilian Dörr (C), Roman Magard, Michael Bauer - Jannick Heinrich, David Scheid, Christopher Scholl, Yannik Veauthier - Andreas Zangerle - Christian Ugla, Yannic Sick

 

Eingewechselt:

Marcel Haupenthal für Maximilian Dörr (67. Minute)

Christian Kirsch für David Scheid (82. Minute)

Peter Jaumann für Christian Ugla (89. Minute)

 

Tore:

1:1 - Jannick Heinrich (70. Minute)

2:1 - Christian Kirsch (89. Minute)