Frauen: SV Naßweiler - SV Überroth 0:0 (0:0)

5. Spieltag

Ü

Platzwunde überschattet trauriges 0:0

Im vierten Spiel der Saison ging es für uns nach „Dorf im Warndt“ zum Gegner SV Naßweiler. Mit 6 von 9 möglichen Punkten und dem Hunger nach mehr wollten die Mädels auf „dem Acker im Dorf“ alles Nötige in Bewegung setzen um erneut 3 Punkte mitzunehmen. Ungewohnt an breiten und langen Hartplatz schickten Christoph Peter und Lars Hinsberger Ihre bestmögliche Elf ins Spiel. Die ersten Spielminuten zeigten schon genau auf in welche Richtung das Ganze laufen sollte – gnadenloser Kampf, ohne Schönheit dafür aber mit viel Körpereinsatz und eher zufälligen Angriffszügen. Man verglich das Ganze mit einem schönen Auto, welches den Weg durch den Schlamm fahren musste und genau so fühlte man sich auch Seitens Überroth. Die Ballverarbeitung wirkte unkontrolliert, Pässe fanden nicht ihr Ziel und Abschläge erreichten durch kraftvolles Aufprallen eine immense Distanz. Und genau so verliefen auch die ersten 16 Spielminuten. Die Überrother Abwehr um die Innenverteidigerinnen Jacquelin Leibfried und Kathrin Wendels sah sich angesichts der ungewöhnlichen Verhältnisse zum Teil gezwungen den ungewohnten langen Ball in Richtung Jule Fries und Denise Fuchs zu schlagen, untypisch für Überroth. In der 17. Minute dann der Schock, Topstürmerin Jule Fries kollidierte mit einer Gegenspielerin und blieb perplex liegen. Sofort eilten Mitspielerinnen und der Überrother Betreuer Luca Ley zu ihrer Stürmerin. Die direkte Information an die Trainerbank war ein sehr großer Blutverlust und eine ca. 5 cm lange Platzwunde über dem linken Auge. Das Überrother Trainerteam war einerseits fassungslos über die Nichtahndung dieser Tat, andererseits aber auch niedergeschlagen über einen solchen Verlust in der Anfangsphase. Jule Fries selbst hätte mit der Platzwunde und dem Blutverlust weitergespielt, jedoch waren sich alle anderen anwesenden einig, dass hier ein Krankenhausbesuch unvermeidlich war. So wurde Jule Fries unverzüglich ins Krankenhaus gebracht. Wie sich im Nachgang via Austausch zwischen Coaches und „Ersthelfern“ herausstellte auch zu Recht, denn Jule Fries konnte sich an die ersten 5 Sekunden während sie auf dem Boden lag nicht erinnern. Die Gegenspielerin aus Naßweiler kam Gott sei Dank mit einer Beule davon. In der Folge nahm Yvonn Schmidt, welche nach dem Spiel gegen Dirmingen lange pausieren musste, den Platz von Jule Fries ein. Und so nahm die erste Hälfte ihren lauf, nicht ansehnlicher Fußball, „gekloppe und gebolze“ waren an der Tagesordnung und schlichtweg ein „Ackermatch“ rang sich an die Tagesordnung. Trainer Christoph Peter sichtlich rätselnd und angeschlagen grübelte wie man denn das Ruder noch rumreißen kann und Lars Hinsberger übernahm den coachenden Part.

So konnte man sich auch ohne große Rückschläge in die Halbzeitpause schleppen um hier einen neuen Ansatz zur zweiten Hälfte zu finden und das Ruder eventuell wieder rum zu reißen. Aus Überrother Sicht ein bisher ungewohnter und nicht zufrieden stellender Spielverlauf. Die Randnotiz zum Team aus Naßweiler – der gegnerische Trainer war sehr gut über die Spiele der Überrother Mädels informiert und hat seine Hausaufgaben perfekt erledigt. Angesichts des gut informierten gegnerischen Trainers stellte das Trainerteam aus Überroth ihr System in der Halbzeit um, kommunizierte noch einmal grundlegende Dinge bezüglich des Platzes und appellierte an die Mannschaft, dass gerade jetzt nach der Verletzung der Topstürmerin das Team zusammen stehen müsse um Jule Fries die beste Genesung zu bescheren. Und genau das tat Überroth auch in der zweiten Hälfte. Wirkte man in der ersten Hälfte noch wie eine Rakete ohne Treibstoff, so starteten die zweiten 45 Minuten mit vollem Tank. Von Angriffspressing in der ersten Halbzeit noch keine Spur, in der zweiten Halbzeit dann aber wieder das gewohnte Bild – man lässt dem Gegner aus Naßweiler kaum Luft zum Atmen. Endlich kamen ansehnliche Spielzüge, präzise Pässe und das effektive Angriffspressing zur Geltung. So waren es diverse Eckbälle, schöne Direktpasskombinationen und unerbittlicher Kampf, die das Spiel aus Überrother Sicht zierten und somit einen dezenten aber geschmeidigen Ausgang herbeisehnten. Beispielsweise erspielten sich Chiara Kirsch und Denise Fuchs großartige Torchancen via Direktpassspiel, welche jedoch an der Schlussfrau aus Naßweiler scheiterten. Schlussfrau Salome Junker wurde zum Teil auch gefordert und musste zwei Mal ihren Sechzehner verlassen um hinten „auszuputzen“. Der Spielverlauf war jedoch gleichbleibend bis zum Ende, Angriffsfußball Seitens Überroth, der leider nicht im so gewünschten Erfolg endete.

Fazit: Ein absolut gebrauchter Tag mit langer Fahrt, einer schlimmen Verletzung und dem Genuss des Hartplatzes ging mit einem Punkt als Ergebnis zu Ende. Zum Teil verdient, zum anderen Teil tragisch. Zwischenzeitig konnte man auf den ersten Tabellenplatz der Frauen Landesliga Saarland klettern, welchen man jedoch abends wieder an SG Scheidt-Rentrisch verlor. Bitter – die Gegnerinnen aus Scheidt-Rentrisch konnten ebenfalls nur ein Unentschieden erspielen und so hätte man den 1. Tabellenplatz aus Überrother Sicht mit einem Sieg komplett klar machen können. Entwarnung gab es im Nachgang auch bei Jule Fries, die Topstürmerin wurde ohne weitere Komplikationen im Krankenhaus behandelt und ist auf dem Weg der Genesung. Statistisch war es dieses Mal ein sehr ausgeglichenes Spiel, 50% Ballbesitz, 8:6 Torschüsse und 5:5 Ecken. Erneut will man mit dem 2. Tabellenplatz im Gepäck, einer weiterhin guten Form, vielen motivierten Spielerinnen und dem Willen sich Siege zu verdienen, kommende Woche in Überroth gegen Niederkirchen einiges wiedergutmachen. In der Vorbereitung verlor man gegen Niederkirchen mit angeschlagenem Kader und fehlenden Spielerinnen noch mit 2:5. Weiterhin erlebt der Frauenfußball in Überroth einen Aufschwung, viele Spielerinnen sind aktiv zum Verein zurückgekehrt und sind absolut begeistert vom aktuellen Fußball den man Sonntag für Sonntag aufs Feld bringt. Das Beste jedoch am Überrother Verein, die Mädels nehmen jede neue Mitspielerin fürsorglich auf und bringen Spielfreude, Freundschaft und „geilen“ Fußball jeder einzelnen in einem fast familiären Vereinsgefüge näher.

 

Wir bedanken uns außerordentlich für ein absolut faires Spiel bei den Gegnerinnen aus Naßweiler und wünschen für die weitere Saison alles Gute.

Ü

Startelf:

Salome Junker - Michelle Lauck, Jacquelin Leibfried (C), Kathrin Wendels, Lena Traußneck - Luisa Fries, Chiara Kirsch, Lena Weisgerber, Constanze Kneip - Denise Fuchs, Jule Fries

Ü

Eingewechselt:

Yvonn Schmidt für Jule Fries (17. Minute),

Diana Keßler für Yvonn Schmidt (66. Minute),

Laura Groß für Constanze Kneip (81. Minute)

Ü

Tore: -